rheinstern

    

 

Rheinstern *1985                                       

 

Rheinstern (http://www.allbreedpedigree.com/rheinstern) war mein erstes Großpferd. Ich bekam ihn von Familie Desch in Neheim Hüsten. Aus dieser Zucht ging später sein Vollbruder Rolls Royce (http://www.allbreedpedigree.com/rolls+royce3) hervor.   

 

Er war ein dunkelbrauner Westfalenwallach von Rheingold aus einer Damokles x Adlerorden Mutter.  Hochbeinig, schmalbrüstig und viel zu dünn kam er daher und schaute dabei auch noch mehr als unfreundlich in die ihm augenscheinlich feindlich gesonnene Welt.

 

Ich bekam ihn als er fünfjährig war und eigentlich war er genau das falsche Pferd für mich aber mit dem typischen Westfalenblick (groß, schwarz, langbeinig) musste ich den unbedingt haben.

 

Das erste halbe Jahr war nur Chaos. In jeder Reitstunde trennten sich unsere Wege - was meist von ihm ausging - springen ging gar nicht und in der Dressurstunde hat mancher Trainer die Halle stehenden Fußes verlassen wenn mein Rheinstern loslegte. Er schoss nach jedem Sprung los bockte und stieg in einem, drehte dabei auf der Hinterhand, die Liste ist beliebig erweiterbar. Alleine reiten hatte meine Eltern gestrichen weil das Pferd langsam den Ruf bekam unberechenbar und gefährlich zu sein. In keinem Springen kam ich weiter als bis zum dritten Sprung. Aber ich musste ihn ja unbedingt haben und deswegen musste ich mich auch durchbeißen. Langsam fanden wir zueinander und wurden immer besser. Während meiner Zeit mit Rheinstern habe ich mich zusehends auf Springen eingeschossen. Der Grund hierfür ist einfach. Er ging einfach keine Dressur. Keine Aufgabe wo er nicht schon in der ersten Galopptour das Feld von hinten aufrollte. War er vorne rannte er um sein Leben war er hinten schob er seinen Vordermann mit der Nase auf der Brust vor sich her.

 

Nach zwei oder drei erfolglosen Jahren, während der er das Spiel auch mit wirklich erfahrenen Reitern machte, habe ich das Dressurreiten dann aufgegeben. Springen, ja das war eher nach dem Geschmack meines Wildlings.

 

Nachdem wir uns endlich gefunden hatten - was meine Mutter mit Sicherheit mehrere graue Haare gekostet hat - sind wir erfolgreich in A-Springen gestartet und hatten sogar zweimal die Traumnote 8,0.

 

Der größte Erfolg war aber sicher die Qualifikation zu einem Lehrgang bei Klaus Reinacher. Dieser Lehrgang hat uns beiden unheimlich viel gebracht. In dem Jahr haben wir sogar - mehr durch Zufall - ein L-Springen gewonnen.

 

Nach einigen Jahren war aber zu erkennen dass er eigentlich keine Lust mehr auf den Sport hatte. Mein Tierarzt diagnostizierte kurz darauf eine leichte Arthrose und so ging er aus dem Sport und wurde von zwei Mädels die ich als Reitbeteiligung hatte noch freizeitmäßig geritten. Leider brach er sich im Sommer 2000 das Hufbein und auf dem Röntgenbild war offensichtlich das die Knochenstruktur so schlecht war das man das die Chancen aus Heilung gegen Null tendierten. So habe ich ihn über die Regenbogenbrücke geschickt in dem Wissen das da ein besonderer, nämlich mein erster wirklicher Lehrmeister ging.

 

Meine Corona erinnert mich ein bisschen an ihn aber das erzähle ich in einer anderen Geschichte.